Männer und die Angst vor dem Scheitern
Mir fällt oft auf, dass viele Männer - inklusive mir - Angst vor dem Scheitern haben. Nicht, weil es schlimm wäre, eine Bruchlandung hinzulegen, sondern weil wir schon früh gelernt haben, dass Scheitern automatisch Versagen bedeutet.
Wer scheitert, sei weniger wert - so lautet die gängige Meinung. Deshalb investieren wir viel Energie, um uns nach außen als stark und erfolgreich zu zeigen.
Mir macht das ganz schön Druck, wenn ich ehrlich bin.
Wie geht es dir damit?
Warum Männer Scheitern oft als Bedrohung erleben
Ich habe den Eindruck, dass Scheitern besonders für Männer problematisch ist. Denn die gesellschaftlichen Erwartungen sind hoch: Wir sollen immer stark, unabhängig und erfolgreich sein. Nie verletzlich, schwach oder planlos.
Wer scheitert, passt nicht in dieses Bild und kann sich in der Folge minderwertig fühlen. Dabei ist Scheitern keine Schande - sondern nicht weniger als die Basis von Wachstum.
Jeder Rückschlag, jede Bruchlandung bietet die Chance, zu lernen, zu reflektieren und stärker zurückzukommen.
Scheitern als Chance für Männer
Scheitern ist nicht das Ende, es ist der Anfang. Wir kommen im Leben ein gutes Stück weiter, wenn wir lernen, Misserfolge als Notwendigkeit für unser Fortkommen zu betrachten.
Das bedeutet nicht, dass wir blind ins offene Messer laufen. Vielmehr heißt es, dass wir bewusst Risiken eingehen und dabei in Kauf nehmen, dass das gewünschte Ergebnis nicht eintritt.
Scheitern lehrt uns:
Wo wir wachsen können
Welche Strategien wir ändern müssen
Wie wir innere Stärke kultivieren
Indem wir lernen, Rückschläge anzunehmen, stärken wir:
Selbstbewusstsein – weil wir erkennen, dass unser Wert nicht von Erfolgen abhängt
Emotionale Intelligenz – weil wir uns mit den eigenen Gefühlen auseinandersetzen
Mut und Resilienz – weil wir wissen, dass wir auch nach Fehlern wieder aufstehen
Praktischer Umgang mit Scheitern
Um ehrlich zu sein - ich scheitere dauernd. Im Großen wie im Kleinen. Ich verletze zum Beispiel manchmal Menschen, ohne dass ich das will. Letztes Jahr bin ich sogar in der Probezeit gekündigt worden, weil ich meinem Chef eine wichtige OP angekündigt und dabei ziemlich ungeschickt kommuniziert habe. Diese Erfahrung war schmerzhaft – und dennoch wichtig. Denn ich konnte daran wachsen.
Die Wahrheit ist: Wir scheitern alle. Immer wieder. Und das ist okay – sogar mehr als okay. Es ist unverzichtbar, wenn wir im Leben weiterkommen wollen.
Wenn wir Scheitern als natürlichen Bestandteil des Lebens akzeptieren, verlieren wir automatisch die Angst davor.
Fazit
Scheitern ist kein Zeichen von Schwäche - es ist ein Schritt auf dem Weg zu gesunder, selbstbewusster Männlichkeit. Das Thema Scheitern beschäftigt mich schon lange.
In meinem Podcast UNMASKIERT gehe ich tiefer darauf ein: Warum wir Scheitern fürchten und wie wir es nutzen können, um stärker zu werden.